Symbolbild Hello Web
 Home > Unterricht > V. Wie mit den Eltern reden? > Medien-Elternabend: Ständige Erreichbarkeit – Fluch oder Segen? Always on mit Smartphone und sozialen Medien

Nach der Begrüßung der Eltern kann die Lehrkraft das Video „Liebe Eltern, hört mal her: Tipps an Erwachsene“ zeigen, in dem Kinder den Eltern zu ihrem Umgang mit dem Smartphone den Spiegel vorhalten: „Bevor wir in das Thema einsteigen, möchte ich Ihnen einmal kurz etwas zeigen. In dem Video können wir sehen, wie Eltern und ihr Mediennutzungsverhalten von den Kindern wahrgenommen wird…“

Anschließend kann die Lehrkraft einen kurzen Themenaufriss vortragen, der sich an folgenden Aspekten orientiert:

Smartphones und soziale Medien sind aus dem Alltag junger Menschen nicht mehr wegzudenken. Nahezu alle Jugendlichen verfügen über ein Smartphone und haben es fast immer dabei. Für viele ist es normal, etliche Stunden pro Tag mobil online zu sein, Spiele zu spielen oder Videos zu schauen.

Die Nutzung von Messenger-Diensten wie WhatsApp kann schnell zu stressbelasteter Kommunikation bei Jugendlichen führen. Die empfundene Pflicht, möglichst umgehend auf eine Nachricht reagieren zu müssen, führt bei vielen zur Dauernutzung des Smartphones („Always on“). Auch soziale Netzwerke wie TikTok, Instagram oder Snap-Chat werden mittlerweile vorwiegend mit dem Smartphone genutzt. Sie stellen einerseits praktische Hilfsmittel dar, um mit Freunden kommunizieren, Neuigkeiten in Echtzeit verfolgen oder sich selbst darstellen, eigene Erfahrungen teilen und auf kreative Weise verarbeiten zu können. Andererseits führt dies jedoch bei vielen auch zu einem Gefühl der Unruhe, zur ständigen Angst, etwas zu verpassen, wenn sie nicht online sind. Die permanente Erreichbarkeit und der hohe Zeitumfang digitaler Kommunikation kann gerade bei jungen Menschen zu Reizüberflutung, Konzentrationsschwierigkeiten, Einschlafproblemen und sozialen Druck führen. Da soziale Netzwerke darauf ausgelegt sind, ihre Nutzer mit psychologischen Tricks immer wieder auf ihre Seiten zu locken, können Jugendliche diesem Lockruf oft nicht widerstehen. Immer wieder unterbrechen sie eine Tätigkeit, um nach Neuem auf die Plattformen zu schauen. Diese Form der Unterbrechung kann vertieftes Lernen und das Entwickeln kreativer Gedanken nachhaltig blockieren.

Hieran anknüpfend kann die Lehrkraft erläutern, dass zu diesem Thema in der Klasse eine Unterrichtseinheit durchgeführt wurde, um die Schülerinnen und Schüler für die negativen Folgen eines unkontrollierten Mediengebrauchs zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, einen bewussten Umgang mit Smartphone und sozialen Medien zu finden.

Als weiteren Einstieg in das Thema kann die Lehrkraft den Film „WhatsApp-Stress“ zeigen und darauf hinweisen, dass dieses Video auch den Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Unterrichtseinheit „Ständige Erreichbarkeit – Fluch oder Segen? Always on mit Smartphone und sozialen Medien“ gezeigt wurde. Das Erklärvideo erläutert anhand unterschiedlicher Alltagssituationen, wie Messenger-Dienste auf dem Smartphone zu Stress und Ablenkung führen und zeigt mögliche Gegenmaßnahmen auf.

Anschließend kann sie berichten, wie sie mit den Schülerinnen und Schüler zu diesem Thema gearbeitet hat. Hierbei kann sie die Eltern auch über Ergebnisse zum Mediennutzungsverhalten ihrer Kinder informieren, die in den Forschertagebüchern dokumentiert sind. In diesem Zusammenhang kann auch auf das Tool „Mediennutzungsvertrag“ hingewiesen werden, mit dem auf einfache Weise ein individueller Vertrag zwischen Eltern und Kind zur Mediennutzung erstellt werden kann.

Die Lehrkraft kann den Eltern auch die im Unterricht erstellten Plakate „Tipps für einen stressfreien Umgang mit dem Smartphone“ präsentieren. Sie zeigen, welche Maßnahmen aus Sicht der Schülerinnen und Schüler helfen können, um medieninduzierten Stress zu verringern.

Vor diesem Hintergrund kann nun zum gemeinsamen Gespräch (Punkt 2 „Fragen sammeln und Flüstergruppen“ im Ablaufplan) übergeleitet werden. Die Eltern werden ermutigt, ihre Erfahrungen, Einschätzungen und Ideen einzubringen, wie Jugendliche hierbei auch von Seiten der Eltern unterstützt werden können. Dabei sollte darauf hingewiesen werden, dass in den Flüstergruppen Raum für ihre Anliegen, Vorstellungen und Fragen ist und dass ein Austausch darüber für alle gewinnbringend sein kann.

Anschließend stellen die Flüstergruppen ihre Ergebnisse vor und besprechen sie gemeinsam (Punkt 3 „Plenum“ im Ablaufplan).

Schließlich wird gemeinsam ein Resümee gezogen (Punkt 4 „Resümee und Abschluss“ im Ablaufplan).